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Neurofeedback bei Ängsten? (Arbeitsbeispiele)
Was sind Ängste?
Furcht ist eine wertvolle und lebensnotwendige angeborene Reaktion des Gehirns (Körpers) auf kritische und potentiell bedrohende Situationen. Sie dient dem Überleben der Art.
Sie fungiert wie ein Wächter bei potentiell lebensbedrohlichen Situationen, um den Menschen für eine sogenannte "Fight-or-Flight-Reaktion" (kämpfen oder flüchten) vorzubereiten.
Angst dagegen ist nach herrschender Meinung in der Psychologie ein "neurotischer Zustand" mit dem man sich in irgend einer Weise gedanklich auseinander setzt, und ist daher unterschiedlich zu bewerten. Um dies zu verdeutlichen, hier nun ein Beispiel:
- ich fürchte mich instinktiv vor dem Feuer (das Feuer ist eine Gefahr)
- ich habe Angst, schlechte Zensuren zu schreiben (weil ich die Erfahrung machte, dass diese mir schulisch schaden)
Es gibt also unbestimmte Furcht, und Angst vor etwas Konkreten.
Wenn wir hier, im Sinne des Trainings, von Ängsten sprechen, müssten wir eigentlich von "Furcht" sprechen, auch wenn hier in der Fachsprache Angststörung gesprochen wird.
Während Furcht eine automatische Antwort auf eine Bedrohung ist, auch automatisch abläuft, ist Angst subtiler. Angst greift auf eine bildliche Vorstellung zurück, und löst Sorge über zukünftige Ereignisse aus. Die Angst in diesem Sinne ist einer "mildere" Form der Furcht, und oft eine unverhältnismäßige Reaktion auf das eigentlich "harmlose" Ereignis, also die nicht lebensbedrohliche Situationen.
Jede Person reagiert individuell auf angsteinflößende Situationen. Dennoch können die psychologischen und körperlichen Symptome der Angst sehr ähnlich zu lebensbedrohlichen Situationen sein. Hier können dann verschiedene Therapien durch Ärzte, Therapeuten, etc. hilfreich sein, um sich mental auf ein Verhalten in einer beängstigenden Situation vorzubereiten.
Allgemein bekannte Symptome von Angst sind u.a. schwitzige Hände, Erröten, merkwürdige Gefühle im Magen, erhöhter Herzschlag, trockener Mund, Kurzatmigkeit, .... Angststörungen können sehr unangenehm sein, daher versuchen Betroffene oft, angst-provozierende Situationen zu vermeiden.
Genau dies ist aber kontraproduktiv, denn es führt zu einem Abfall der Lebenserfahrung, während die Angst dennoch bestehen bleibt. Hilfreicher wäre es, sich mit seiner Angst auseinander zu setzen, sich Situationen zu stellen, um sich so auf angstverursachende Situationen vorzubereiten. Wenn man sich der Angst stellt, wird man sie weniger bedrohlich empfinden. Wer sich im Flugzeug gedanklich mit einer Notfallsituation beschäftigt, kann bei Eintritt eines wirklichen Notfalls gezielter und klarer denken und handeln. Er ist bereits vorbereitet, und weiß genau, wo z.B. die Notausgänge sind. Ein einfaches Prinzip. Hier kann eine Fachperson, wie ein Arzt, ein Psychotherapeut, etc. helfen.
Wie kann Neurofeedback also bei Ängsten helfen?
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Ängste verschiedene Körperreaktionen auslösen, die durch das Gehirn gesteuert werden. Diese Steuerungsprozesse werden durch Hirnströme (Kommunikation der Neuronen) ausgelöst. Diese Hirnströme sind mit einem EEG in Echtzeit meßbar. Man weiß auch, dass bestimmte Hirnstromfrequenzen bei Angst besonders häufig vorkommen. Durch ein Echtzeitfeedback (z.B. ein kleiner Film, eine Animation, Musik) auf einem Monitor wird ein Klient dann "belohnt", wenn er es schafft solche angstauslösenden Frequenzen zu reduzieren. Wenn sich der Klient also "beruhigt", werden solche Frequenzen, die die oben beschriebenen Symptome auslösen, reduziert. Die Folge ist, dass die Heftigkeit der Symptome damit ebenfalls reduziert wird. Werden diese Frequenzen situativ wieder erhöht, dann stoppt das Feedback (Film, Animation, Musik) auf dem Monitor. Das sehr lernfähige Gehirn bekommt also direkt mitgeteilt, wann Frequenzen, die Angstsymptome auslösen dominant, und wann sie nicht dominant sind. Das Gehirn erlernt also, situativ diese Frequenzen zu reduzieren, und andere Frequenzen, die Ruhe, Entspannung auslösen, dominant zu produzieren. Der Klient erlernt, dies bewußt zu kontrollieren.
Unsere Spezialität (in Ergänzung zum Neurofeedback)
Durch ein Neurofeedback Training erlernt der Klient bewußt, sich in beängstigenden Situationen selbst zu regulieren, sich zu beruhigen, und sich damit besser auf die Situation einzustellen. Bei uns bekommt der Klient gleichzeitig ein Element des Verhaltenstraining mit auf den Weg. Dadurch wird der Lerneffekt schneller und effektiver eintreten. Der Klient erhält also drei Trainingsansätze gleichzeitig. Alle drei Ansätze arbeiten nicht direkt an den Symptomen, sondern an den Ursachen der Symptome von Ängsten.
Wieviele Sitzungen benötige ich?
Diese Frage ist leider nicht allgemein zu beantworten, da jeder mensch unterschiedlich ist. Unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass wir bei Angststörungen den Klienten durchschnittlich fünfzehn bis zwanzig Sitzungen zu empfehlen, um einen dauerhaften Lerneffekt zu erreichen.
Wir haben Kooperationen mit anderen Partnern aufgebaut. Daher freuen wir uns, auch in anderen Räumen Behandlungen durch zu führen. Diese befinden sich u.a. bei Delightful and Pure in der Caffamacherreihe 8, 20355 Hamburg. Bitte sprechen Sie uns an.
Aktuell gibt es zwei interessante Berichte über Neurofeedback. So gab es einen Bericht bei stern.tv, sowie einen interessanten Artikel bei der Süddeutschen Zeitung. Interessierte können beide Berichte online abrufen. Bitte sprechen Sie mich für Details an.